Mich würde mal interessieren, was ihr so für Erfahrungen mit Therapeuten gemacht habt.
Ich fang mal an:
Ich war einmal beim Therapeuten - das hinterließ bei mir in mehrerlei Hinsicht einen bitteren Nachgeschmack, darum war es auch nur einmal... hier also meine Therapiegeschichte:
Ich kam hin, da dachte ich noch, der Thera sei nett und ich würde mich dort wohlfühlen. Wir setzten uns und er meinte, ich solle mal erzählen. Ich erzählte ihm also meine Vorgeschichte und meine Lebensumstände. Er fragte, was denn hierbei nun mein Problem sei. Ich erzählte ihm von der Traurigkeit und dass ich keine Lust mehr an Dingen hätte, die mich früher interessiert hatten. Von meinen Problemen in der Arbeit und von allem, was mich so belastet. Sein Kommentar darauf war nur: "Ja, das Leben ist schon echt scheisse, hm?" Was soll man denn da drauf sagen? Ich habe ihn nur etwas verblüfft angesehen, worauf er mich fragte, ob ich denn suizidgefährdet sei. Ich antwortete wahrheitsgemäß mit "Nein.", worauf er sagte: "Ok, SO scheisse ist dass Leben dann doch nicht?" Ich fühlte mich irgendwie verarscht. Jedenfalls haben wir eben dann noch ein bisschen weitergeredet und er hat mich verschiedene Dinge gefragt. Am Ende hat er Resummee gezogen und meinte: "Also ich sehe schon, die Ursache Ihrer Erkrankung ist ihr Vater, da müssen wir näher darauf eingehen." Und hat mir einen neuen Termin gegeben, sowie den Hinweis, dass ich ihm nun 85 Euro schulde und wie ich das gedenke zu bezahlen. Ich sagte ihm, dass er ja nichts zu mir nach Hause schicken dürfe (ich bin noch bei meinem Vater gemeldet), da meine Familie nichts von den Problemen wisse. Er meinte, das sei ok, er braucht nichts zu schicken. Dann bin ich gegangen.
Meine Gefühle hinterher: * Ich fühlte mich nicht ernst genommen. Ich fühlte mich verarscht von ihm, in Hinblick auf meine Gefühle. * Ich wusste nicht, dass man für die erste Stunde schon den ganzen Satz zahlen muss. Als wir den Termin am Telefon ausgemacht haben, sagte er, wir sollten uns mal treffen und schauen, ob wir miteinender arbeiten können/wollen. Davon, dass ich für diesen "Kennenlerntermin" schon 85 Euro zahlen muss, sagte er nichts, das fand ich nicht gut. * Ich fand es nicht gut, dass er gleich meinen Vater als Grund hernahm. Er hat gerade mal eine halbe Stunde mit mir gesprochen und kennt mich überhaupt nicht. Da finde ich diese Annahme als anmaßend. * Trotz seines Versprechens, nichts zu schicken, rief mich mein Vater einige Zeit später an und sagte, dass ein Brief von einem Therapeuten für mich da sei. Echt super!! Gott sei dank ist er nicht näher darauf eingegangen und hat nicht gefragt, was das ist... aber da war ich sehr enttäuscht. * Er gab mir das Gefühl, wenn ich nicht suizidgefährdet bin, bin ich seine Zeit nicht wert und meine Probleme wären nicht "therapierenswert"