Akupunktur (Lat.: acus = Nadel, punctio = das Stechen, chin. 針砭, zhēn biān) ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Dabei werden in die so genannten Akupunkturpunkte Nadeln gestochen. Eine andere Methode besteht in der Erwärmung der Punkte, was auch als Moxibustion bezeichnet wird. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass die Effekte der Akupunktur wahrscheinlich auf dem Placebo-Effekt beruhen.
Historisches
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Akupunktur und Moxibustion (chin. 針灸, zhēn jiǔ „Akupunktur und Moxibustion“) stammt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Der chinesische Historiker Sima Qian erwähnt in seinen Aufzeichnungen erstmals Steinnadeln.
Akupunkturnadel (kurz) Die älteste Sammlung chinesischer medizinischer Schriften Innere Klassiker des Gelben Kaisers (Huangdi Neijing) aus der Zeit zwischen 200 Jahre vor und nach der Zeitenwende integriert die Aku-Moxi-Therapie in die damalige Medizin und beschreibt verschiedene Nadeln (aus Metall), Stichtechniken, Indikationen für die Anwendung bestimmter Punkte. In diesem Werk wurden 160 klassische Punkte beschrieben. Das erste historisch eindeutig datierbare Werk über Aku-Moxi ist Der Systematische Aku-Moxi-Klassiker (Zhenjiu jiayijing) von Huang Fumi (215–282). Darin werden eine klare Terminologie, eine Topologie von 349 Akupunkturpunkten und systematische Hinweise auf deren Wirkung beschrieben. Weitere historische Werke sind die Erläuterungen der 14 Hauptleitbahnen von Hua Boren (1341), die Untersuchungen über die acht unpaarigen Leitbahnen von Li Shizhen (1518–1593), sowie die Summe der Aku-Moxi-Therapie von Yang Jizhon (1601).
Die erste Erwähnung der Akupunktur (das Stechen mit Nadeln zu therapeutischen Zwecken) in Europa findet man im Jahr 1675. Der Holländer De Bondt erwähnt in W. Pisos Werk De utriusque Indiae Beobachtungen über diese Therapieform aus Japan. Der Begriff Akupunktur wurde von Pekinger Jesuitenmönchen im 17. Jahrhundert geprägt; er setzt sich aus den lateinischen Wörtern acus (= Nadel) und punctura (= Stich) zusammen, bedeutet also „Therapie mit Nadeln“. 1683 verfasste Willem Ten Rhyne (Arzt der niederländischen Ostindien-Kompanie) eine ausführliche Abhandlung, in der er die klinischen Wirkungen der Nadelstichtherapie beschreibt. Von ihm stammt auch eine Beschreibung des Systems der Leitbahnen, die er allerdings als Blutgefäße mißverstand. 1712 publizierte Engelbert Kaempfer eine ausführliche Abhandlung über die Therapie von Bauchbeschwerden (jap. senki), die er als Koliken interpretierte. Sowohl Ten Rhyne als auch Kaempfer verfassten ihre Berichte aufgrund von Untersuchungen in Japan, ohne die teils fundamentalen Unterschiede zur chinesischen Therapie zu erkennen. Unter anderen stellte Kaempfer die "Röhrennadelung" (jap. 管鍼, On-Lesung: kanshin, Kun-Lesung: kudabari) vor, eine Erfindung des japanischen Akupunkteurs Sugiyama Waichi (杉山 和一; 1610–1694). Beide beschrieben weiter die "Hammernadelung" (jap. 打鍼, On-Lesung: dashin, Kun-Lesung: uchibari), eine von dem japanischen Mönch Mubun entwickelte Therapie, welche die Leitbahnen ignoriert, dafür aber die Bauchregion als "Karte" des Körpers interpretiert wird. Eine weitere bekannte deutschsprachige Veröffentlichung über Akupunktur stammt aus dem Jahr 1824. Es handelt sich dabei um eine Übersetzung von A Treatise on Acupunturation des Engländers James M. Churchill. Ende des 19. Jahrhunderte wurde unter der Mandschu-Dynastie im Zuge der Modernisierung ein Verbot der Akupunktur ausgesprochen. Auch in der Volksrepublik China wurde die Akupunktur verboten, um die gewünschte Umorientierung des Gesundheitssystems in Richtung eines wissenschaftlichen Fundaments zu fördern. Jedoch gelangte die Kommunistische Partei Chinas zu der Auffassung, dass das Land zu wenige nach wissenschaftlichen Standards ausgebildete Mediziner besaß, um es allein mit ihnen medizinisch versorgen zu können. Daher wurden etwa 500.000 TCM-Praktizierende ins staatliche Gesundheitssystem integriert, verbunden mit der Hoffnung, dass sie mit der Zeit immer stärker wissenschaftliche Arbeitsweisen übernehmen würden. Trotz alledem sind traditionelle chinesische Medizin und Akupunktur bis heute in China neben der wissenschaftlich betriebenen Medizin weit verbreitet und wurden inzwischen sogar ins universitäre Bildungssystem integriert. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts drang die traditionelle chinesische Medizin und mit ihr die Akupunktur verstärkt in den Westen vor.
Konzept der Akupunktur Die Akupunktur ist ein Behandlungskonzept der traditionellen chinesischen Medizin. Sie basiert auf der Lehre von Yin und Yang, welche später durch die Fünf-Elemente-Lehre und der Lehre von den Meridianen ergänzt wurde.
Sie verwendet drei Verfahren: Einstechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte Erwärmen der Punkte (Moxibustion) Massage der Punkte
In der Akupunktur werden rund 400 Akupunkturpunkte maßgeblich benutzt, die auf den so genannten Meridianen angeordnet sind. Zur Vereinfachung wurde das heute gängige Modell von zwölf Hauptmeridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Körperseiten paarig angelegt sind, eingeführt. Acht Extrameridiane und eine Reihe von sogenannten Extrapunkten ergänzen dieses Modell. Laut dem Glauben vieler Vertreter der traditionellen chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des Qi (Lebensenergie) beeinflusst. Da die von der traditionellen chinesischen Medizin angenommenen Wirkmechanismen nicht nachgewiesen werden konnten, diese sogar wissenschaftlichen Erkenntnissen über Funktion und Aufbau des menschlichen Körpers widersprechen, und sich auch kein anderer Wirkmechanismus stichhaltig nachweisen ließ, wird für diese Wirksamkeit allgemein der Placebo-Effekt verantwortlich gemacht. Hinzu kommt, dass sich während der Behandlung jemand sehr eingehend mit dem Patienten beschäftigt. Diese und ähnliche Ergebnisse aus anderen Bereichen der Alternativmedizin haben zu einer verstärkten Diskussion darüber geführt, wie sich der Effekt auch in der wissenschaftlichen Medizin besser ausnutzen lässt. Scheinakupunktur ist jedoch kein klassisches Placebo. Die Akupunktur gehört nach diesem Verständnis zu den Umsteuerungs- und Regulationstherapien. Noch älter als die Akupunktur ist die Akupressur. Hier werden die Punkte mit Hilfe der Fingerkuppen oder auch mit Hilfe von Werkzeugen massiert, weshalb die Akupressur auch als eine nicht-invasive Form der Akupunktur betrachtet werden kann.
Abwandlungen Abwandlungen wie das in Japan entwickelte Shônishin (jap. shôni = Kleinkind, shin = Akupunkturnadel) verwendet stumpfe Gegenstände statt Nadeln. Das Konzept der Ohrakupunktur (auch Auriculotherapie genannt) wurde vom französischen Arzt Paul Nogier entwickelt. 1954 berichtete er erstmals in der Deutschen Zeitschrift für Akupunktur über seine Erfahrungen und 1961 stellte er seine Diagnose- und Therapieform auf einem Akupunkturkongress in Deutschland vor. Die Behandlung über das Ohr ist zwar auch aus der chinesischen Akupunktur bekannt, es werden dort jedoch nur wenige Punkte – und diese auch nur selten – verwendet. Eine weitere Form der Ohrakupunktur ist die Neuroaurikulotherapie (NAT). Daneben besteht noch das Konzept der koreanischen Handakupunktur, bei der die Nadeln in die Hände gestochen werden. Weiterhin existieren die Schädel- und die Fußakupunktur.
Durchführung
Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen. Manche Autoren geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann.
Einsatzgebiete
Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte 2003 eine Indikationsliste[4] für Akupunktur. Diese Veröffentlichung wurde unter Ausschluss der Wissenschaftsgemeinschaft erstellt und keinerlei Peer-Review unterzogen. Sie spiegelt nicht den Stand der Forschung über Akupunktur wider. Kritiker gehen davon aus, dass in diesem Fall die WHO von Akupunkturbefürwortern, die zu dieser Zeit eine Machtposition in der Organisation erlangen konnten, instrumentalisiert wurde.
Diese Liste umfasst folgende Bereiche: Erkrankungen des Atmungssystems (etwa akute Nasennebenhöhlenentzündung) Gastrointestinale Störungen (etwa chronische Magengeschwüre) Schlafstörungen Bronchialasthma Neurologische Störungen (etwa nach Schlaganfällen) Augenerkrankungen (etwa zentrale Retinitis) Muskuloskeletale Erkrankungen (etwa Cervicobrachialsyndrom) Erkrankungen im Mundbereich (etwa Schmerzen nach Extraktionen, Gingivitis). Als anerkannte Indikation für eine Akupunkturbehandlung gelten auch chronische Schmerzen, wenn kein körperlicher Befund vorliegt und geburtsvorbereitende Akupunktur.
Das US-amerikanische National Institutes of Health wertete alle vorhandenen Studien zur Akupunktur aus und bemängelte dabei die oftmals schlechte Qualität vieler Studien. In einem von Alternativmedizinern dominierten Komitee erstellten Bericht weist es auf vielversprechende Ergebnisse hin, die ebenfalls auf die Wirksamkeit in zahlreichen Bereichen hindeuten.
Nebenwirkungen
Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum Nebenwirkungen auf. Mögliche Nebenwirkungen sind: Bei Verwendung einer nicht sterilisierten Nadel an verschiedenen Patienten können unter Umständen Krankheitserreger wie etwa Hepatitis B-, -C- und auch das HI-Virus übertragen werden. Die Ausbildung eines Hämatoms an der Einstichstelle. Bei langen Verweildauern von silbernen Akupunkturnadeln kann laut wissenschaftlichen Studien eine dauerhafte Verfärbung der Haut (Argyrose) die Folge sein. Bei langen Verweildauern von Nadeln („Dauernadeln“), egal welchen Materials, kann es vermehrt zu Entzündungen kommen. Es können vereinzelt Blutstropfen austreten. Bei bestimmten Punkten oder Punktkombinationen kann dem Patient schwindlig werden. Kurzzeitiger Bewusstseinsverlust kann auftreten (sehr selten, bei unsachgemäßer Punktwahl oder zu starker Stimulation). Taubheitsgefühl Organverletzungen, wie etwa ein Pneumothorax (selten) durch eine unbeabsichtigte Verletzung der Lunge.
Eine systematische Übersicht aller vaskulären Verletzungen, die durch Akupunktur erzeugt wurden und in der Weltliteratur dokumentiert wurden, fand 21 Fälle, einige davon mit sehr ernsten Komplikationen. Drei Patienten verstarben infolge dieser Zwischenfälle. Die Autoren zogen daraus den Schluss, dass vaskuläre Zwischenfälle selten sind. Silikonisierte Akupunkturnadeln können durch Ablagerung kleinster Mengen Silikon in der Haut Granulome verursachen. Dies sind die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen einer Akupunkturbehandlung. In den großen deutschen Krankenkassenstudien mussten die Ärzte die auftretenden Nebenwirkungen dokumentieren. Betroffen waren etwa acht Prozent der mit Akupunktur behandelten Patienten. Laut Befürwortern der Akupunktur ist ein Pneumothorax nicht als Nebenwirkung, sondern als Behandlungsfehler aufgrund von fehlendem Wissen und bei unsachgemäßer Nadelung zu bezeichnen.
Gegenanzeigen
Es gibt verschiedene Gruppen von Menschen, bei denen manche Ärzte von einer Akupunkturbehandlung abraten, zum Beispiel: Menschen mit Erkrankungen der Haut (Ekzeme, Nesselsucht, Dermatitis usw.) an den lokal betroffenen Stellen Menschen mit bestimmten Nervenkrankheiten und Sensibilitätsstörungen der Haut (zum Beispiel Polyneuropathien mit eingeschränktem Schmerzempfinden an den lokal betroffenen Stellen) Menschen mit bestimmten schweren psychischen Störungen (zum Beispiel Schizophrenie, Manie, Wahn, jedoch gut möglich bei Depression, Angststörung) Epileptiker (wegen der Gefahr eines epileptischen Anfalls) Menschen mit schweren ansteckenden Krankheiten (beispielsweise Tuberkulose) Menschen mit bestimmten Tumorarten Menschen mit einem schlechten Allgemeinzustand (in solchen Fällen sollte ein Arzt konsultiert werden) Babys und kleine Kinder In Bereichen akuter Entzündungen, Knochenbrüchen, frischen Verletzungen, akuter Ischialgie
Wenn eine Salbe, Creme, Tönung oder ein Make-up usw. auf der Haut aufgetragen wurde, kann die an dieser Stelle gestochene Akupunkturnadel geringe Mengen des aufgetragenen Mittels unter die Haut verfrachten unerwünschte Reaktionen auslösen. Menschen mit niedrigem Blutdruck oder Kollapsneigung sollten während der Akupunkturbehandlung liegen und sich danach eine Weile ausruhen. Elektro-Akupunktur darf bei Epileptikern nicht angewandt werden, weil der elektrische Strom epileptische Anfälle auslösen könnte. Auch Menschen mit einem Herzschrittmacher dürfen nicht elektro-akupunktiert werden, weil der elektrische Strom das Gerät irritieren könnte.
Haltung der wissenschaftlichen Medizin
Ein Teil der wissenschaftlichen Medizin sieht es weiterhin als Aufgabe der Forschung an, der hinter der Akupunktur stehenden Theorie der Meridiane und Akupunkturpunkte wissenschaftlich nachzugehen. Ein anderer Teil hält diese Ideen für so abwegig, dass er keinen Bedarf für genauere Nachforschungen mehr sieht. Die bislang größte weltweite prospektive und randomisierte Untersuchung (gerac-Studien) kommt zum Schluss, dass die Wirksamkeit einer Akupunkturbehandlung nicht nachgewiesen werden konnte und dass die Akupunktur genauso wirksam sei wie eine Scheinbehandlung (Placebo). Sowohl Befürworter als auch Gegner der Akupunktur warnen davor, bei schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs, Multipler Sklerose oder Schlaganfall Akupunktur anzuwenden. Befürworter begründen, dass dies Gegenanzeigen seien, welche die Krankheit durch eine fördernde Wirkung der Akupunktur noch verschlimmern könnten und somit – beispielsweise bei Krebserkrankungen – die Zellen zur Vermehrung anregen würden. Eine solche fördernde Wirkung wurde jedoch nie nachgewiesen, deshalb halten Gegner der Akupunktur den Einsatz der Methode besonders bei schwerwiegenden Erkrankungen für gefährlich, weil konventionelle Maßnahmen häufig nicht oder erst zu spät eingesetzt werden.
Gerac-Akupunktur-Studien Mit den gerac-Studien (german acupuncture trials) startete 2002 die bislang größte weltweite prospektive und randomisierte Untersuchung darüber, ob Akupunktur Patienten helfen kann. Denn: „Trotz der weiten Verbreitung und der hohen Akzeptanz der Akupunktur bei den Patienten sind kontrollierte Akupunktur-Studien selten (sicherlich nicht zuletzt wegen der hohen Kosten) und zeigen widersprüchliche Ergebnisse. Aus einer aktuellen Analyse bisheriger Forschungsergebnisse schlossen Wissenschaftler, dass bei den meisten untersuchten Krankheitsbildern die Wirksamkeit einer Akupunkturbehandlung nicht eindeutig nachgewiesen ist. Die Autoren der Analyse stellen übereinstimmend fest, dass weitere, qualitativ hochwertige, randomisierte und kontrollierte Studien notwendig sind, um die Wirksamkeit von Akupunkturbehandlungen sicher zu beurteilen.“
– Internetseite von gerac Am 16. November 2005 wurden die Ergebnisse der gerac-Studie zu den Indikationen Migräne und Spannungskopfschmerz präsentiert. Hans-Christoph Diener vom Universitätsklinikum Essen stellte bezüglich der Wirksamkeit zusammenfassend fest: „Die Akupunktur stellt beim chronischen Kopfschmerz eine effektive und risikoarme Ergänzung des therapeutischen Konzepts dar, was eine Anwendung der Akupunktur im Rahmen der schmerztherapeutischen Behandlung rechtfertigt. Allerdings ist eine Scheinakupunktur fast genauso wirksam wie eine klassische chinesische Akupunktur.“
– Ergebnisse der gerac-Kopfschmerzstudien Ergänzend ist festzuhalten, dass das Vorgehen bei der oben genannten „klassisch chinesischen Akupunktur“ teilstandardisiert und -schematisiert an die chinesische Akupunktur angelehnt war. Aufgrund dieser vernichtenden Resultate kommt Professor Hans-Christoph Diener zum Schluss, dass sich „Ärzte ... die teuren Akupunkturkurse sparen [können]. Sie können die Nadeln einfach irgendwohin stechen“. Im Dezember 2005 wurden die Ergebnisse der gerac-Gonarthrose-Studie veröffentlicht. Das zentrale Ergebnis war, dass keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit von Akupunktur und Scheinakupunktur festzustellen waren. Beides war jedoch wirksamer als die konventionelle Standardtherapie zur Behandlung von gonarthrosebedingten chronischen Schmerzen.
Studien im Rahmen des „Modellvorhabens Akupunktur“ Einige deutsche gesetzliche Krankenversicherungen, unter Führung der Techniker Krankenkasse, betrieben das „Modellvorhaben Akupunktur“, in dem überprüft werden sollte, ob es sinnvoll wäre, die Akupunktur in den Leistungskatalog aufzunehmen.
Dieses Projekt wurde vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie des Berliner Universitätsklinikums Charité wissenschaftlich unterstützt und beinhaltete drei Studien: Acupuncture Safety and Health Economics Studies (ASH) Acupuncture in Routine Care Studies (ARC) Acupuncture Randomized Trials (ART) Die Ergebnisse wurden unter anderem im Deutschen Ärzteblatt und The Lancet präsentiert. Es wurde ein Effekt festgestellt, der aber nicht anhaltend war.
Weitere Studien Schon vor Jahren sei aufgezeigt worden, dass chinesische Akupunkturstudien in keinem einzigen Fall zu einem negativen Ergebnis gekommen seien. In der chinesischen Literatur fänden sich Tausende solcher „Studien“. Praktisch bei allen chinesischen Studien zur Akupunktur wird nicht randomisiert und prospektiv und nicht mit geeigneten Kontrollgruppen gearbeitet. Ein anderer Ansatz zur Erforschung der Akupunktur besteht in dem Versuch mögliche physiologische Wirkungsmechanismen aufzudecken und wissenschaftlich haltbare Nachweise der Ortslokalisation von Organ-, Schmerz und Triggerpunkten zu erbringen. Ein belastbarer Nachweis wurde bisher noch nicht erbracht.
Haltung der Krankenkassen
Seit dem 1. Januar 2007 zahlen alle deutschen gesetzlichen Krankenkassen gemäß einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses in Deutschland Akupunktur bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule oder in den Knien (Gonarthrose) im Rahmen einer Schmerztherapie. Die Behandlung von Kopfschmerzen durch Akupunktur wurde nicht in den Leistungskatalog aufgenommen, da kein Vorteil gegenüber der Standardtherapie festgestellt worden war. Alle anderen Akupunkturbehandlungen sind ebenfalls nicht Leistung der gesetzlichen Krankenkasse und müssen deshalb selbst bezahlt werden. Teil dieses Beschlusses ist auch die Erhöhung der notwendigen Qualifikation der Ärzte: Neben der ärztlichen Zusatzbezeichnung „Akupunktur“ wird der Nachweis der jeweils 80-stündigen Kurse „Spezielle Schmerztherapie“ und „Psychosomatische Grundversorgung“ vorausgesetzt. Bis 30. Juni 2008 galt eine Übergangsfrist, die es Ärzten, die noch nicht die genannten Fortbildungsnachweise erbracht haben, befristet erlaubte, Akupunktur als Kassenleistung anzubieten. Viele deutsche private Krankenversicherungen, Beihilfen und die Postbeamtenkrankenkasse bezahlen Akupunktur zur Behandlung von Schmerzen im Rahmen der Gebührenordnung für Ärzte[31], nach Einzelfallentscheidung meist auch für weitere Diagnosen. Vertragsabhängig werden auch Heilpraktikerleistungen ersetzt. In der Schweiz wird die Akupunktur über die Zusatzversicherung abgedeckt.
U. A. Casal: Acupuncture, Cautery and Massage in Japan. In: Asian Folklore Studies, Vol. 21, 1962, ISSN 0385-2342, S. 221–35 (PDF; 1 MB). Thomas Heise: Chinas Medizin bei uns. Einführendes Lehrbuch zur traditionellen chinesischen Medizin. VWB-Verlag, ISBN 3-86135-029-7 Felix Mann, Thomas Flöter (Übersetzung): Die Revolution der Akupunktur. Akupunktur Medizin Information, Gießen 1997, ISBN 3-927971-08-1 Hans P. Ogal, Wolfram Stör und Yu-Lin Lian: Seirin Bildatlas der Akupunktur, KVM-Verlag, ISBN 3-932119-40-1.
Weblinks
Wiktionary: Akupunktur – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik Commons: Akupunktur – Bilder, Videos und Audiodateien Akupunkturnadeln - Vortrag WHO Symposium Peking 2008 Themen: 1. "Hat der Patient einen Informationsanspruch?" 2. "Die Zeit ist reif für einen internationalen Qualitätsstandard für Akupunkturnadeln" (4 v. 20 Folien zur Orientierung engl.) Stichwort „Akupunktur“ (acupuncture) im Glossar des Medical Cetnters an der University of Maryland (engl.) Diashow einer Schädelakupunktur Diashow einer Elektroakupunktur
Einzelnachweise
↑ Arthur Taub: ACUPUNCTURE: Nonsense With Needles ↑ Anonymous: NIH Consensus Conference. Acupuncture, JAMA 1998; 280: 1518–24 ↑ J. Vas u. a.: Acupuncture as a complementary therapy to the pharmacological treatment of osteoarthritis of the knee: randomised controlled trial. In: BMJ Clinical research 329/2004, S.1216. ↑ WHO-Indikationsliste ↑ C. N. M. Renckens u. a.: Beware of quacks at the WHO: objecting to the WHO draft report on homeopathy In: Skeptical Inquirer Sept./Okt. 2005. ↑ V. Sierpina, M. Frenkel: Acupuncture: A Clinical Review., Southern Medical Journal, März 2005; 98 (3), S. 330–337 ↑ Wallace Sampson: On the National Institute of Drug Abuse Consensus Conference on Acupuncture In: Scientific Review of Alternative Medicine, v2,n1, 1998 ↑ Referenz-Fehler: Ungültiger -Tag; es wurde kein Text für das Ref mit dem Namen NIH_statement angegeben. ↑ Bergqvist D: Vascular injuries caused by acupuncture. In: European journal of vascular and endovascular surgery : the official journal of the European Society for Vascular Surgery. 36, Nr. 2, August 2008, S. 160–3. doi:10.1016/j.ejvs.2008.04.004. PMID 18538597 ↑ M. Yanagihara u. a.: Silicone granuloma on the entry points of acupuncture, venepuncture and surgical needles. In: J Cutan Pathol 2000;27(6), S.301–5) ↑ C. Chun: Silica granuloma: Scanning electron microscopy and energy dispersive X-ray microanalysis. In: Journal of Dermatology Vol 18(2), 1991, S.92–6. ↑ R. M. Alani, K. Busam: Acupuncture granulomas. In: Journal of the American Academy of Dermatology Vol 45(6 SUPPL.), 2001, S.225–61 ↑ S. Hayhoe u. a.: Single-use acupuncture needles: Scanning electron-microscopy of needle-tips. In: Acupuncture in Medicine Vol 20(1), 2002, S.11–8. ↑ http://users.med.auth.gr/~karanik/englis...es/adverse.html Adverse Reactions after Acupuncture: A Review by Palle Rosted MD ↑ http://www.akupunktur-aktuell.de/2007/news/Oekotest.htm Zitiert nach „Sanft heilen mit Nadeln“, Zeitschrift „ÖkoTest“, 6/2007, zitiert in akupunktur aktuell ↑ Gerac- Ergebnisse Ergebnisse der gerac-Kopfschmerzstudien ↑ Pressemitteilung von Studienleiter Molsberger A. Molsberger: Pressekonferenz, Bochum, 16. November 2005, Die GERAC-Kopfschmerz-Akupunktur-Studien, Albrecht Molsberger, Düsseldorf: „Verum-Akupunktur nach chinesischen Punktauswahlregeln – teilstandardisiert. Für GERAC wurde eine teilstandardisierte Akupunktur entwickelt, die im Einklang mit der gängigen Anwendungspraxis in deutschen Arztpraxen steht und gleichzeitig die speziellen Anforderungen einer wissenschaftlichen Studiensituation erfüllt. Die ausgewählten Punktkombinationen wurden mit der internationalen Literatur (deutsche, englischsprachige und chinesische Lehrbücher) wie auch mit deutschen und internationalen Experten und Fachgesellschaften abgeglichen….“ ↑ Berliner Morgenpost, 25. September 2005 Akupunktur ist ein Placebo. Der Erfolg einer Migränebehandlung hängt nicht von korrekten Punkten ab ↑ S. Witte u. a.: Wirksamkeit und Sicherheit von Akupunktur bei gonarthrosebedingten chronischen Schmerzen: Multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie. Dezember 2005 ↑ [1] H. P. Scharf u. a.: Acupuncture and Knee Osteoarthritis A Three-Armed Randomized Trial., In: Annals 145/2006, S.12–20. ↑ Acupuncture Safety and Health Economics Studies (ASH) ↑ Acupuncture in Routine Care Studies (ARC) ↑ Acupuncture Randomized Trials (ART) ↑ Ärzteblatt: D. Melchart u. a.: Akupunktur bei chronischen Schmerzen: Ergebnisse aus dem Modellvorhaben der Ersatzkassen. In: Deutsches Ärzteblatt 103/2006, S.A-187/B-160/C-159. ↑ Ärzteblatt: C. M. Witt u. a.: Wirksamkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Akupunktur – Ein Modellvorhaben mit der Techniker Krankenkasse, Efficacy, effectiveness, safety and costs of acupuncture. In: Deutsches Ärzteblatt 103/2006, S.A-196/B-169/C-167. ↑ The Lancet C. Witt u. a.: Acupuncture in patients with osteoarthritis of the knee: a randomised trial In: The Lancet 366/2005, S.136–43. DOI:10.1016/S0140–6736(05)66871–7 ↑ Zitiert nach E. Ernst: Warum klappt das nur in China? In: MMW-Fortschr Med. Nr. 47 / 2006 (148. Jg.), S. 24 ↑ GBA-Beschluss ↑ Pressemitteilung des Gemeinsamen Bundesausschusses: Akupunktur zur Behandlung von Rücken- und Knieschmerzen wird Kassenleistung, 18. April 2006 ↑ Qualitätsrichtlinie Akupunktur ↑ Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)
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Die Akupressur (von lateinisch acus „Nadel“ und premere „drücken“), japanisch Shiatsu (指圧), ist eine Heilmethode, die insbesondere in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und der japanischen Medizin angewendet wird. Es werden wie bei der Akupunktur Meridiane und deren Tsubo, also bestimmte Druckpunkte, ausgenutzt. Im Gegensatz dazu wird beim Shiatsu der ganze Körper eingesetzt. Aus der Sicht der westlichen Schulmedizin ist die Existenz von Meridianen und Tsubos nicht nachgewiesen, aber die praktischen Erfolge bei der Akupunktur haben in Deutschland zu deren Anerkennung als Behandlungsmethode bei den Krankenkassen geführt.
Siehe auch
Qi Thought Field Therapy (TFT) Emotional Freedom Techniques (EFT)
Literatur
Maitri Hillebrecht: Akupressur – der sanfte Weg zum Wohlbefinden. Fit fürs Leben Verlag, ISBN 3-89881-524-2. Weizhong Sun und Arne Kapner: Tuina-Therapie: Atlas zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern. Hippokrates, Stuttgart 2001, ISBN 3-7773-1808-6. Michael Reed Gach: Heilende Punkte. Akupressur zur Selbstbehandlung von Krankheiten, Knaur MensSana, ISBN 3-426-87070-3. Weblinks
Prof. Fang, Peking, demonstriert Techniken der Akupressur
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Moxibustion, auch Moxa-Therapie oder kurz Moxen, bezeichnet den Vorgang der Erwärmung von speziellen Punkten, wie sie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) beschrieben werden. Moxibustion wird dort bei entsprechender Indikation als der Akupunktur gleichrangige Therapie geachtet. Der in westlichen Publikation oft als Akupunktur verkürzt übersetzte Oberbegriff zhēn jiǔ (chin. 針灸) umfasst neben der Nadel (針, zhēn) auch die Moxa (灸, jiǔ) und bedeutet soviel wie "Nadeln und Brennen". Das westliche Wort Moxibustion setzt sich aus japanisch mogusa (艾, dt. Artemisia princeps (japanischer Beifuß)) – das u wird nur schwach ausgesprochen – und dem Nomen combustio (lat.) Verbrennen zusammen. Die Wirksamkeit der Moxa-Therapie ist derzeit Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.
Beim Moxen werden kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern auf oder über Moxibustionspunkten abgebrannt. Der Beifuß (Artemisia vulgaris, in Ostasien nutzt man oben genannte Variante) ist in Ost und West seit alters her eine Heil- und Gewürzpflanze. Die Blätter der Pflanze werden getrocknet, gereinigt, zerrieben und zu einer Watte aufbereitet. Der traditionellen chinesischen Medizin zufolge wirkt die Hitzeeinwirkung der verglimmenden Moxa auf das Meridiansystem ein.
Kaempfers Wiedergabe eines Spiegels der Moxibustionspunkte In Europa wurde die Moxa im 17. Jahrhundert durch ein Buch des batavischen Pfarrers Hermann Buschoff bekannt. Engelbert Kaempfer veröffentlichte in seinem Werk Amoenitates Exoticae (1712) einen Aufsatz mit einem japanischen Spiegel der Moxibustionspunkte (灸所鑑, kyūsho kagami), der 60 Behandlungspunkte aufführt. Die im 17. Jahrhundert besonders in Mitteleuropa heftig diskutierte Therapie wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts zeitweilig weniger beachtet.
Formen der Anwendung
Es gibt verschiedene Methoden der Moxa-Anwendung:
Moxibustion mit Beifußkegeln: Der Therapeut legt Ingwerscheiben auf die Akupunkturpunkte und entzündet auf diesen kleine Kegel aus getrocknetem Beifußkraut, welche ganz langsam abbrennen. Sobald der Patient ein Hitzegefühl im Akupunkturpunkt spürt, wird der Kegel zum nächsten Akupunkturpunkt geschoben. Jeder Punkt wird mehrmals erhitzt, bis die Haut deutlich gerötet ist. Das wird "indirekte Moxibustion" genannt. In China und Japan setzte und setzt man teils noch heute den Kegel direkt auf die Haut ("direkte Moxibustion"). Die dabei entstehenden Brandblasen sind beabsichtigt und Teil der Therapie.
Moxazigarre: Der Therapeut entzündet eine Moxazigarre (in dünnes Papier gerollte Stangen aus Beifußpulver) und nähert die glühende Spitze dem Akupunkturpunkt auf ungefähr einen halben Zentimeter, bis der Patient ein deutliches Hitzegefühl spürt. Dann entfernt er sie wieder kurz, nähert sich und wiederholt dies an insgesamt verschiedenen Punkten, bis die Haut an den Stellen deutlich gerötet ist.
Nadel-Moxa: Mit speziellen Nadeln leitet der Therapeut die Hitze des verglühenden Beifußpulvers direkt ins Gewebe.
Moxa-Pflaster: Pflaster, deren klebende Seite mit Heilkräutern beschichtet ist. Diese Heilkräuter erzeugen eine Wärmereaktion. Diese Pflaster werden an den Akupunkturpunkten aufgeklebt.
Wirkung
Das Moxakraut Beifuß enthält unter anderem ätherische Öle, darunter Cineol und Thujaöl, außerdem Cholin, Harze und Tannin. Nach der Lehre der TCM wirkt Moxa nach dem gleichen Prinzip wie die Akupunktur. Sie soll also den Energiefluss anregen und gegen so genannte "kalte" Zustände wirken. Eine von westlichen Anwendern aufgestellte Theorie besagt, dass durch die Hitze die Nervenenden in der Haut stimuliert werden, was die Hirnanhangsdrüse und die Nebennieren anrege, Hormone auszuschütten.
Indikationen und Kontraindikationen
Die Hauptanwendungsgebiete der Moxa-Therapie sind aus Sicht ihrer Befürworter Schwäche nach chronischen Erkrankungen und Erkrankungen der Atemwege wie chronische Bronchitis und Asthma. Moxa dürfe nicht im Gesicht, am Kopf oder in der Nähe von Schleimhäuten angewendet werden. Auch bei Fieber, akuten Entzündungen, während der Menstruation, Schlaflosigkeit sollte diese Technik nicht eingesetzt werden. In der Schwangerschaft wird die Moxibustion des Zhiyin-Punktes bei Beckenendlage eingesetzt um das Drehen des Kindes in Schädellage zu bewirken. In der TCM wird die Moxa-Therapie nicht nur zur angestrebten Heilung angewendet, sondern auch zur Vorbeugung von Krankheiten. So besagt ein Sprichwort, dass keine weite Reise unternommen werden soll, ohne vorher das Qi, die Lebensenergie, durch Moxa angeregt zu haben.
Risiken
Als Folge von moxibustionsbedingten Hautverbrennungen , bleiben häufig Narben zurück weshalb manche Anwender präventiv ein Stück Ingwerwurzel oder Knoblauch auf die Haut unter die Moxa legen . Entsprechende Narben können bei Kindern mit den Folgen einer Misshandlung verwechselt werden , beispielsweise einer Verbrennung durch Zigaretten .
Siehe auch
World Federation of Acupuncture-Moxibustion Societies Ethnomedizin
Weblinks
U.A. Casal: Acupuncture, Cautery and Massage in Japan, in: Asian Folklore Studies. Vol. 21, 1962, S. 221-235 Infos zur Moxatherapie Diashow einer Moxibustion
Quellen
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Emotional Freedom Techniques (deutsch EFT - Technik der Emotionalen Freiheit) ist die Bezeichnung eines umstrittenen therapeutischen Konzeptes aus dem Bereich der energetischen Psychologie und stellt nach Aussagen ihrer Anwender eine Methode zur Linderung und Behandlung von Stress und psychischen Störungen durch Stimulation von Akupressurpunkten (Tsubos) dar. EFT wird sowohl in der Psychotherapie als auch in der Selbsthilfe eingesetzt.
Hintergründe
EFT nimmt für sich in Anspruch, als Technik aus dem wachsenden Feld der sogenannten "Energetischen Psychologie" im Unterschied zu klassischen psychotherapeutischen Methoden mit dem "Energiesystem" des menschlichen Körpers zu arbeiten, wie es in der Traditionellen Chinesischen Medizin angenommen wird (siehe Akupunktur). EFT wurde in seiner heutigen Form und mit diesem Namen von Gary Craig in den USA entwickelt, obwohl die Grundannahmen dieser Behandlungsmethode im Ursprung auf die Vorstellungen der Chinesischen Medizin über ein im Körper vorhandenes Energiesystem ("Meridian-System") und die Ideen der Angewandten Kinesiologie Bezug nehmen. Craig, der ursprünglich Ingenieur war und als "Persönlichkeitstrainer" arbeitet, lernte von dem US-Amerikaner Dr. Roger Callahan eine Methode namens Thought Field Therapy (TFT), mit der sich nach Aussage ihrer Vertreter v.a. Phobien innerhalb kurzer Zeit behandeln ließen. Craig vereinfachte bzw. verkürzte den Behandlungsablauf, verknüpfte ihn mit Elementen des NLP und der angewandten Kinesiologie und nannte diese Methode "emotional freedom techniques" (EFT). EFT ist die verbreitetste von mehreren ähnlichen Methoden der sogenannten "Energetischen Psychologie". Andere sind "TFT" (R. Callahan), "EDxTM" (F. Gallo), "Emotionales Selbstmanagement" (Lambrou & Pratt), "MET" (Rainer Franke).
Methodik
Die "Emotional Freedom Techniques" basieren auf der Grundannahme, dass der Grund aller negativen Emotionen in einer Unterbrechung (Störung) des körpereigenen Energiesystems liege. Diese Idee stellt im Vergleich zur klassischen Psychologie ein weitgehend verändertes ätiologisches und therapeutisches Konzept dar. Wenn die Ursache für alle negativen Emotionen in einer Unterbrechung, einer Störung im Energiesystem des Körpers zu suchen sind, ergäbe sich auch ein anderer therapeutischer Zugang. Ziel und Methode der Behandlung wäre demnach eine Wiederherstellung des ungestörten Energieflusses im Körper. Um das zu erreichen, werden von den EFT-Anwendern spezifische Meridian-Punkte am Kopf, Oberkörper und der Hand mit den Fingern geklopft oder massiert, während der Patient sich auf sein Problem konzentriert. Zusätzliche Elemente sind spezielle Einstimmungssätze, sowie Ergänzungen aus Brain Gym und der sogenannten Angewandten Kinesiologie. Eine besonders engagierte Vertreterin von EFT ist die amerikanische klinische Psychologin Dr. Patricia Carrington, die an der UMDNJ-Robert Wood Johnson Medical School, Piscataway, New Jersey als klinische Professorin arbeitet. Ihr sind einige Untersuchungen zur Wirkung von EFT und Veröffentlichungen in der Fachpresse zu verdanken.
Angegebene Indikationen
Ungeachtet dessen, dass die Wirksamkeit und die theoretische Fundierung von EFT und verwandten Methoden der Energiepsychologie nicht gemäß den Kriterien der Naturwissenschaft nachgewiesen worden sind, wird EFT von verschiedenen Anwendern bereits bei einer Vielzahl seelischer und auch körperlicher Mangelerscheinungen angewandt.
Nach Angaben der EFT-Behandler liegen Erfahrungsberichte u.a. für folgende Themen vor: Stress, akute Erregung Ängste, Phobien, Panik belastende Erinnerungen, Traumata, PTSD Trauer, Wut, Schuldgefühle körperliche Symptome wie chronische Schmerzen Allergien und einige psychosomatische Reaktionen.
Diese Erfahrungen können bislang nur den Status von retrospektiven "Fallberichten" und persönlichen Erfahrungen beanspruchen. Einige erste klinische Studien scheinen allerdings die Wirksamkeit von EFT zumindest für Phobien zu bestätigen. Siehe die EFT-Evaluationsstudie im amerikanischen Journal of Clinical Psychology und den (englischen) Überblicksartikel über Forschungen zur "Energiepsychologie" von D. Feinstein. Dort finden sich auch Quellen über neurologische Grundlagen der Energiepsychologie.
Kritik
Da die Existenz eines Meridianssystems in der westlichen akademischen Psychologie sehr umstritten und nicht belegt ist und manche überzeugte EFT-Anhänger mit ungewöhnlichen "Erfolgsberichten" werben, ohne auf fundierte wissenschaftliche Belege verweisen zu können, werden die Emotional Freedom Techniques wie ihre Vorläufer TFT, Meridianlehre und Angewandte Kinesiologie von Kritikern als Pseudowissenschaft eingestuft, siehe u.a. die kritische Auseinandersetzung mit EFT und verwandten Methoden von B. A. Gaudiano and J. D. Herbert: "Can we really tap our problems away?". Es gibt bislang wenige randomisierte, kontrollierte und publizierte Studienergebnisse mit Kontrollgruppendesign (siehe Psychotherapieforschung).
Siehe auch
EMDR, Thought Field Therapy
Weblinks
Emofree.comInternationale Webseite der Emotional Freedom Techniques (engl.) EFT D.A.CH. Fachverband der EFT-Trainer/innen & -Anwender/innen e.V. Deutsche EFT-Referenz-Website
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Da zur Akupressur keine Hilfsmittel erforderlich sind, sie leicht und schnell zu erlernen sowie überall anzuwenden ist und keinerlei Nebenwirkungen hat, ist sie zur Selbstbehandlung hervorragend geeignet. Bewegen Sie Ihre Fingerkuppen bei jeder Akupressur in kreisender Bewegung oder in Längsrichtung zu Ihrem Körper über dem jeweiligen Akupressurpunkt.
Wenden Sie die Akupressur im Bereich der Muskeln an, können Sie kräftig massieren, behandeln Sie aber Punkte im Gesicht oder auf knöchernen Teilen, sollten Sie immer nur vorsichtig massieren. Kräftige Menschen vertragen im Allgemeinen eine kräftige Behandlung besser als geschwächte und empfindliche Personen.
Punkte, die sich in der Nähe des erkrankten Bereiches befinden, dürfen nicht länger als 40 Sekunden massiert werden, Fernpunkte an den Beinen oder Armen dagegen dürfen Sie ruhig zwei Minuten lang massieren.
Die wichtigsten Punkte
"Taubenschwanz" Dieser Punkt kann mehrmals am Tag stimuliert werden, um die Angst zu lindern. In der Mitte des Brustbeines zwischen den Brustwarzen gelegen, finden Sie diesen Punkt genau auf der Mittellinie des Bauches. Die Akupressur an diesem Punkt ist bei Lungenerkrankungen angezeigt. Sie ist auch zur Entspannung geeignet. Massieren Sie mit dem Zeigefinger etwa eine Minute von unten in Richtung Brustbein. Dieser Punkt darf bei Niedergeschlagenheit und Verstimmungszuständen nicht gedrückt werden. [/size]
[size=150]"Zentrum des Magens" Diesen Punkt finden Sie eine Handbreit über dem Nabel auf der Mittellinie des Bauches. Bei Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit und Übelkeit hilft diese Akupressur. Massieren Sie diesen Punkt mit dem Zeigefinger etwa eine halbe Minute lang.